1966
Bei einer Übung der Bergungseinheit des LSHD (LuftSchutzHilfsDienst) in Krefeld auf der Lutherstraße in der Kartonagenfabrik Nelsbach, die wegen der Errichtung des Schwesternwohnheims abgebrochen wurde, sehen die Helfer Wilfried Malchow und Karl-Heinz Zanders in einer Halle 14 Feuerwehrfahrzeuge stehen.
Der damalige Bereitschaftsführer der Bergungseinheit, Manfred Glöcker, meinte: "Ihr zwei seid doch bei der Werksfeuerwehr; fragt doch mal Herrn Stuhrmann vom Amt für Öffentliche Ordnung, ob ihr nicht die LSHD-Feuerwehr-Bereitschaft aufbauen könnt."
Gesagt, getan. Im Oktober 1966 zieht man mit zwei TLF 8 - Unimogs auf der Girmesgath in eine Halle ein, die man sich im ersten Jahr noch mit der Bergungseinheit teilt.
Freunde und Bekannte werden angesprochen, die Anzahl der Helfer steigt und im Laufe von vier Jahren werden 14 Brandschutzfahrzeuge übernommen.
1 Fukow (Funkkommandowagen)
2 VLF (Vorauslöschfahrzeuge)
6 TLF-8 (Tanklöschfahrzeuge)
2 LF 16TS (Löschgruppenfahrzeuge)
1 TLF-16 L (Tanklöschfahrzeug)
1 SKW (Schlauchkraftwagen)
1 Kochwagen
Dieser Fahrzeugbestand war ausreichend für eine komplette Bereitschaft mit vier Zügen.
1967
Die Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule in Münster und an den Katastrophenschutzschulen in Wesel, Ahrweiler und Hoja beginnen.
1968
Das Gesetz über den Erweiterten Katastrophenschutz wird verabschiedet. Der LSHD bekommt eine neue Bezeichnung: ZB, Ziviler Bevölkerungsschutz, später ZS, Ziviler Selbstschutz. Diese Wortwahl spiegelt die Veränderung in der öffentlichen Meinung und der Politik wider. Die Regieeinheit Brandschutz als Bereitschaft des Fachdienstes Brandschutz wird aufgestellt. Im April werden alle Helfer im Krefelder Rathaus vereidigt. Nun kann auch die Freistellung vom Wehrdienst für zehn Jahre erfolgen, ein Anreiz für weitere Helfer.

Einer von 4 Zügen der Feuerwehr-Bereitschaft
1969
Zur Unterstützung der Ausbildung wird Herr Willibald Severin gewonnen, der pensionierte stellvertretende Amtsleiter der Krefelder Berufsfeuerwehr.
In dieser Zeit wird das früheren Köffers-Anwesen an der Uerdinger Straße zur neuen Unterkunft der Einheit.

Bild der "Unterkunft" an der Uerdinger Straße
1970
Da die Einheit für kommunale Zwecke nicht zur Verfügung steht, ist es nicht selbstverständlich, dass die Stadt Krefeld zu investieren beginnt: Ein Einachsanhänger wird beschafft.
1973
Abteilungsleiter Klauth übernimmt die Zuständigkeit. Er kann nicht verhindern, dass sich in den folgenden Jahren die Arbeitsbedingungen verschlechtern.
Die langsam alternden Fahrzeuge machen immer mehr Arbeit und fallen häufig aus - zuständig für die Erneuerung ist der Bund.
Die Zahl der möglichen Übungsgelände nimmt ab: Das Rheinufer darf nicht mehr benutzt werden, am Egelsberg regen sich die ersten Umweltschützer - es wird schwierig, die freiwilligen Helfer zu motivieren.
1977
Herr Pöpperl wird Leiter der für die Regieeinheit zuständigen Abteilung bei der Stadtverwaltung. Er setzt sich zusammen mit dem Einheitsführer Karl-Heinz Zanders für die Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten ein.
1980
Die Stadt Krefeld stattet die Einheit mit den ersten Sprechfunkgeräten für das 2m- und 4m- Band aus.
1982
Ein großer Schritt nach vorne ist der Beginn der Ausbildung bei der Krefelder Berufsfeuerwehr. Der erste Zug nimmt an den Lehrgängen Truppmann 1 und 2, Atemschutzgeräteträger und Maschinist teil. Später kommt der Truppführerlehrgang dazu. Die neu gewonnene Motivation wird deutlich sichtbar im Eigenbau einer kleinen Kantine in der Unterkunft durch freiwilligen Helfer.
1984
Am 14. April übergibt der Stadtdirektor das erste der neuen Feuerwehrfahrzeuge des Bundes an die Einheit.
Auch ein brandneuer Feldkochherd wird übernommen - der alte Borgward-Küchenwagen durfte das nicht mehr erleben.
Nach und nach wird der gesamte alte Fahrzeugbestand des LSHD gegen DIN-Fahrzeuge der Feuerwehr ausgetauscht. Der alte Fahrzeugbestand wird im Laufe der nächsten sechs Jahre durch sieben LF 16-TS und drei RW1 ersetzt. Nur der Schlauchkraftwagen erlebt die gesamte Geschichte der Regieeinheit mit und wird erst 1993 ausgemustert.
1986
Die Stadt weitet ihre Investitionen aus: Ein VW-Bus als Zugtruppfahrzeug wird übergeben, weitere Funkgeräte und die ersten Funkmeldeempfänger für die stille Alarmierung werden angeschafft.
1987
Ein Zweiachsanhänger für die Logistik kommt dazu, ebenfalls von der Stadt Krefeld finanziert.
1989
Noch einmal ergänzt die Stadt den Fahrzeugpark, diesmal um einen Klein-LKW (GW-N) und ein zweites Zugtruppfahrzeug.
1991
Die Regieeinheit Brandschutz feiert ihr 25-jähriges Bestehen.
1993
Die Regieeinheit Brandschutz wird zum Löschzug Uerdingen. Sie ist damit nicht mehr eine Katastrohenschutzeinheit des Bundes, sondern eine "richtige" Feuerwehr. Der Löschzug nimmt damit die Tradition der Freiwilligen Feuerwehr Uerdingen wieder auf, welche die Rheinstadt bis zum Kriegsende über 75 Jahre lang schützte.
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